Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sind wichtige Pfeiler für deren Unterstützung und Weiterentwicklung
Durch Änderung der Tagesordnung auf meinen Antrag hin, kam das Thema auf die Tagesordnung des Fördervereins am 12. November 2021 im Bürgerzentrum Brackenheim.
Neuer TOP Tagesordnungspunkt „Notfallpraxis und Notarztstandort, eine aktuelle Betrachtung, aktueller Stand, Diskussion, Aufgabenstellung“
Die Öffentlichkeit benötigt Informationen zu wesentlichen Pfeilern der Gesundheitsversorgung, und zwei dieser Pfeiler sind genannt.
Wesentliche Inhalte meines Vortrages:
Im Zabergäu gibt es für die interessierte Öffntlichkeit keine aktuelle Kenntnis zum Stand der Diskussion um die Notfallpraxis und deren langfristiger Bestandssicherung.
Der Sprecher Kai Sonntag der KV im November 2018 gegenüber der Heilbronner Stimme: „Dabei handelt es sich nicht um eine vorübergehende Lösung, sondern um eine dauerhafte Einrichtung.“
– Wie ist der aktuelle Stand?
– Warum findet man die aktuelle Telefonnummer nicht in den Amtsblättern sondern überwiegend die 116/117 und nicht die örtlicheTelefonnummer 07135/9360821?
– Wie ist Sitz- und Fahrdienst in der Notfallpraxis aktuell geregelt, und wie ist die Versorgung aktuell aufgestellt?
Aus der Online-Mitteilung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) zu den Notfallpraxen ist nicht erkennbar, dass die Notfallpraxis rund um die Uhr erreichbar ist.
Der Kompromiss vom 06. November 2018 in der Heilbronner Stimme ist nicht erkennbar.
„“Um eine Versorgung auch in der tiefen Nacht zu gewährleisten“, haben die SLK-Kliniken und die Notfallpraxis folgende Vereinbarung für die Zeit zwischen 22 und 7 Uhr getroffen: Außerhalb der offiziellen Sprechzeiten ist ein diensthabender Arzt für Notfälle am Standort Brackenheim unter der Rufnummer 116/117 jederzeit erreichbar. Der notdiensthabende Arzt nimmt nach telefonischer Vorklärung mit dem Patienten bei Bedarf einen Hausbesuch vor.
Sofern Patienten die Notfallpraxis im ehemaligen Brackenheimer Krankenhaus aufsuchen, stellen die SLK-Kliniken sicher, dass sie in Empfang genommen werden, bis der notdiensthabende Arzt kommt.“

Tatsächlich sieht es so aus: „Die Einrichtung hat immer dann geöffnet, wenn die Praxen der Hausärzte geschlossen haben. Montags bis freitags jeweils von 19 bis 7 Uhr am nächsten Morgen sowie rund um die Uhr an Wochenenden und Feiertagen ist sie die Anlaufstelle zur Behandlung von Erkrankungen, die keine akute Notfallsituation darstellen.“
So postet es BM Heckmann auf FB, und so wird es von Ines Schmiedl auch in der Heilbronner Stimme dargestellt.
Unsere Anregung wurde damit für die Einwohnerinnen und Einwohner umgesetzt.
In den Öffentlichen Mitteilungsblättern wäre ein Bericht ebenfalls wünschenswert.
Die neue Notfallpraxis
– Wie hat sich die Notfallpraxis durch den Umzug verändert
– Wie ist deren Ausstattung, z.B. Ultraschall, EKG?
– Wie ist die Nachfrage durch Patienten?
Und wie steht es mit der langfristigenAbsicherung der Notfallpraxis?
Antworten aus der Sitzung und aus dem heutigen Bericht in der Heilbronner Stimme:
Behandelt werden beispielsweise Wunden, es können Fremdkörper entfernt, Injektionen gesetzt oder Infusionsbehandlungen fortgesetzt werden. In der Notfallpraxis gibt es moderne Geräte für internistische Notfälle, etwa ein Ultraschallgerät oder ein EKG-Gerät.
Die Räumlichkeiten sind im Neuen Gesundheitszentrum untergebracht, in der sich auch die Geriatrie der SLK befindet .
In der Sitzung versprach der Vorsitzende des Fördervereins Rolf Kieser einen „Tag der Offenen Tür“, wenn es die Pandemie wieder zulässt.
18 Ärzte sind in der Notfallpraxis tätig. Und aus Erfahrungsberichten von Patienten stellten sich Fragen nach einem die Versorgung der Patienten betreffenden Qualtitätsmanagement und nötiger Fortbildungen der vor Ort behandelnden Ärzte.
Am Beispiel der Versorgung von Wunden und des Nähens und Klammerns kleiner Wunden wurde dies thematisiert.
Zur Auslastung sagte Rolf Kieser, dass sich die Zahlen positiv entwickelt haben, und die Notfallpraxis gut angenommen werde. Weitere Informationen aus Güglingen deuten darauf hin, dass auch Patienten, die bei keinem praktischen Arzt mehr kurzfristig Aufnahme fänden, vermehrt in der Notfallpraxis auftauchten.
2670 Patienten sind es pro Quartal, schreibt Ines Schmiedl in der Heilbronner Stimme. Das entspricht mehr als einer ärztlichen Vollzeitstelle gemäß den Abrechnungsrichtlinien der KV.
Standortsicherheit
„Es ist uns sehr wichtig, dass wir die Notfallpraxis am Standort Brackenheim sichern konnten“, sagt Bürgermeister Thomas Csaszar in der Heilbronner Stimme am 17.12.2021
Hierzu kann gesagt werden, dass es bisher keine vertragliche Vereinbarung mit den Städten und Kommunen gibt, die eine Aussage zur Standortsicherheit macht.
Die SLK ist selbst nicht Betreiber der Notfallpraxis, es ist ein Verein. Es gibt auch keine Eintrittsregelung in die Aufgabe, sollte sich der Verein zu einem bestimmten Zeitpunkt aus welchen Gründen auch immer auflösen. Es gibt ebenso keine Vereinbarung mit der KV, dann vor Ort zu einer neuen Lösung zu kommen.
Insofern bewegt sich die Aussage des Brackenheimer Bürgermeister Thomas Csaszar auf nicht besonders dickem Eis.
Der Beschluss des Kreistages zur Sicherung der notfallärztlichen Versorgung in Brackenheim, der im Zusammenhang mit der Schließung des Krankenhauses gefasst wurde, hat auch keine Umsetzungsformulierungen, die beispielsweise bei der SLK lägen.
Das bleibt eine offene Flanke, die geschlossen gehört. Und dies ist nicht erst reaktiv nötig, sondern vorausschauend.