Hepaluftfilter, wenn schlechte Argumente den Schutz von Kindern, Jugendlichen und Familien verhindern

Das Umweltbundesamt zu Hepafiltern und Stoßlüften muss von der Verwaltung als Argumentationshilfe in der Sitzung herangezogen werden.
Diese Aussagen wurden noch im Sommer 2008 getroffen. Neuere Studien und Untersuchungen sind darin nicht eingeflossen.
Wo liegen die Schwächen?
– „Bei Fensterlüftung ist eine Querlüftung optimal, die über einen Durchzug über möglichst gegenüberliegende weit geöffnete Fenster Raumluft schnell gegen Frischluft austauscht.“ (UBA)
In den wenigsten Fällen ist das Querlüften möglich
-„Als wirksam gilt auch eine Stoßlüftung bei weit geöffnetem Fenster (besser mehrere in einem Raum gleichzeitig) über einige Minuten Dauer.“ (UBA)
Weviele Lüftungen pro Stunde sollen im normalen Unterricht in einer Stunde durchgeführt werden?
Was bedeutet wirksam?
Die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen kommt in einer Abschätzung des Infektionsrisikos durch aerosolgebundene Viren u.a. zu folgender Aussage:
„Insbesondere in Räumen mit verhältnismäßig hoher Raumbelegung und langen Aufenthaltsdauern, so in der ausführlichen Veröffentlichung, sind hohe, durch maschinelle Belüftung erzeugte Luftwechselraten erforderlich, um das relative Infektionsrisiko durch die aerosolgebundene Übertragung von Viren absenken zu können.
Klassenräume seien wegen ihrer mitunter hohen Belegungsdichte und langen Nutzungsdauern als besonders kritisch anzusehen. Eine reine Fensterlüftung wird insbesondere im Winter nicht für einen ausreichenden Luftwechsel sorgen können“


Durch häufiges Luftwechseln bei geöffneten Fenstern sinkt die Temperatur deutlich, allerdings erhöht sich bei sinkender Temperatur auch die Stabilität des Virus, gleichzeitig wird sich die Aerosolkonzentration nach Schließen der Fenster schnell wieder dem vorher vorhandenen Niveau annähern.

https://www.hessenschau.de/gesellschaft/luftfilter-im-klassenraum-senken-virenlast-um-bis-zu-90-prozent,corona-schulen-luftfilter-100.html

Nur wenn man über 10-15 Minuten den Raum lüftet und die Klasse den Raum verlässt, lässt er sich, vorausgesetzt die Luftströmung ist durch Temperaturunterschiede und leichten Wind gegeben, auch ausreichend aerosolfrei lüften. (Wissenschaftler Martin Kriegel von der Technischen Universität Berlin, der zur Qualität von Raumluft forscht)
Das hieße im Prinzip, maximalen Unterricht nur über max. 20 Minuten zu gestalten. (!?)
-„Bei Husten und Niesen einzelner Personen, egal ob zu Hause, im Büro oder in der Schule, sollte sofort eine Stoßlüftung durchgeführt werden.“ (UBA)
Man stelle sich das in einer Klasse vor. Tagebucheintrag: „Wegen Lüftens konnte nur in 50% der verfügbaren Zeit sinnvoll unterrichtet werden. Die Temperatur ist auf unter 15°C gefallen.
In der Studie  des Instituts für Strömungsmechanik und Aerodynamik der Universität der Bundeswehr München wird betont, „dass es über das Schuljahr hinweg keine vernünftigen konstanten Parameter für das Stoßlüften gibt, das nicht nur von Position und Größe der Fenster, der Geschwindigkeit und Richtung des Windes vor den Fenstern, dem Temperaturunterschied zwischen innen und außen sondern auch von der Bereitschaft der Menschen zu lüften, abhängig sei.“
Das Fazit: „Leistungsstarke Raumluftreiniger mit F7 + H14 Filterkombination können die Aerosolkonzentration in Räumen kleiner und mittlerer Größe auf einem niedrigen Niveau halten und daher kann das indirekte Infektionsrisiko auch bei geschlossenen Fenstern durch diese Geräte stark reduziert werden. Sie sind daher sehr gut geeignet, um z.B. in Klassenzimmern dauerhaft für eine geringe Virenlast zu sorgen, ohne sich um das Öffnen von Fenstern kümmern zu müssen und das Wohlbefinden im Raum zu beeinträchtigen. Ferner sorgen sie im Gegensatz zur freien Lüftung mit Fenstern auch dafür, dass eine wirkliche Reduzierung der Virenlast erfolgt, was bei der freien Lüftung oft nicht gewährleistet werden kann.“

US-Forscher unternahmen ein Experiment, bei dem Testpersonen in einem geschlossenen Raum 25 Sekunden lang den kurzen Satz „Stay healthy!“ laut wiederholen sollen. Wegen der dann gezählten Mikro-Tropfen gehen die Wissenschaftler davon aus, dass eine corona-infizierte Person beim normalen Sprechen im Schnitt pro Minute rund tausend virusbelastete Tröpfchen ausstößt.

Die Argumente in der Gemeinderatssitzung: „Luftreinigungsgeräte könnten hingegen die Anzahl virenhaltiger Partikel in Räumen nicht genügend senken. Zudem könnten diese Luftreiniger die Unterrichtsräume nicht vor dem Anreichern von Kohlendioxid, Luftfeuchte und geruchsaktiven Substanzen bewahren.“ (Heilbronner Stimme, Unterrichtsräume bekommen CO2-Sensoren, 29.01.2021)
Die Argumente sind nicht nur was die virenhaltigen Partikel anbetrifft widerlegt. Es ist nicht verboten auch wenn Hepaluftreiniger installiert sind, die Fenster zum Öffnen zu bedienen. Die Frischluftzufuhr muss aber nicht exzessiv durchgeführt werden, sondern wie in der Vergangenheit auch in den Pausen und je nach Bedarf.

Was soll man hierzu sagen? Möglicherweise stimmt das für Geräte, die 1200-1500 Euro kosten, dann sind sie auch nicht geeignet.
Vielleicht ist es besser mit den Worten von Wissenschaftlern zu antworten.
Studie Goethe-Universität, Curtius: „Wir haben die Schüler mehrmals gefragt, wie sie das Geräusch der Filter empfanden oder ob die Zugluft ein Problem war oder ihnen sonst irgendetwas negativ auffiel. Die meisten äußerten sich wirklich sehr positiv. Anfangs war es so, dass unsere Messgeräte lauter waren als die Luftfilter. Also ließen wir einen Tag lang nur die Filter laufen, und da hieß es, dass die Filter selbst nicht zu laut sind.“

Im örtlichen Mitteilungsblatt wird ebenfalls ausführlich begründet, warum man gegen die Filterinstallation ist. Überzeugend ist es nicht, sondern teilweise kurios.
– „Gehe man davon aus, dass wieder eine Zeit ohne diesen „CoronaNotstand“ geben wird, möchte niemand mehr die Geräte im Unterrichtsraum haben.“ (RMZ, 29.01.2021)
Das Virus wird nicht mehr verschwinden, im Winter gibt es auch die Grippeviren, die bei normalen Kontakten wieder vermehrt übertragen werden, das Virus X wird nicht zu verhindern sein.
Deshalb ist es Unsinn diese Geräte mobil zu installieren, sie gehören, in jedem Raum auf den Raum zugeschnitten, fest installiert. Man wird sie in jedem Herbst und Winter einsetzen können und alle werden von Ihnen profitieren.
Die Wartung erfolgt über Wartungsverträge und gute Geräte haben eine Filterreinigungsfunktion und natürlich eine thermische Virenvernichtung.

Gerne könnte man sich in Kliniken informieren. „Noch besser wären zusätzlich gescheite Filteranlagen, etwa (mobile) Hepa-Filtergeräte, (die man auch leasen kann)“, sagt Prof. Dr. Clemens Wendtner, Chefarzt der Infektiologie an der München Klinik Schwabing. „…“Das überleben keine Viren, die da durchrauschen, danach ist alles tot“, sagt Wendtner.

– Die Geräte stehen mitten im Raum verursachen in unmittelbarer Nähe von Personen auf die Dauer ein störendes Geräusch.“ (RMZ, 29.01.2021)
Ein Beispiel gefällig: Hepa- Luftreiniger unter Höchstleistung 39 dB (Herstellerangaben)
Bedeutung: Flüstern, leise Musik, ruhige Wohnstraße nachts entspricht 40 dB

Die Argumentation mit Kosten wird im Prinzip schon lächerlich.
– „Der Stromanschluss der Luftfiltergeräte würde direkt über den Fußboden geführt und stellt eine Stolpergefahr dar. Das Stromkabel müsse mit einer Kabelbrücke geschützt werden, auch hierfür entstehen weitere Kosten.“ (RMZ, 29.01.2021)
Es ist alles möglich, die Installation an der Wand oder an der Decke. Warum muss man unbedingt mit einer Lösung argumentieren, die in der Mitte des Raumes aufgestellt werden soll? Wahrscheinlich, weil man mit einem 1200 -1300 Euro-Gerät die Argumentation begründet. Billig ist nicht immer die richtige Wahl, auch wenn beim Aufsummieren beträchtliche Kosten entstehen.

Es geht letzten Endes nicht primär um den Schutz der Familien, es geht um die Kosten.

Hier nochmals der Post von heute:
Fast eine halbe Milliarde Euro für Warenhäuser, kein Geld für Hepaluftfilter in Kitas und Schulen, weil dort ja kein signifikantes Infektionsgeschehen ist, und das Restrisiko durch die Fenster gelüftet werden kann. Als Prävention gehören Luftfilter in alle Schulen, Kitas, Pflegeheime. Lüftungskonzept gehören als Standard in jeden Neubau. …Freiburg Kita neue Mutationen? War da was mit….? Das Totalversagen der Kultusministerin Eisenmann ist greifbar. In unseren Blog werden wir das Thema sezieren.

Das haben wir aktuell getan.









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