Layher-Ansiedlung 3. Treffen

Fortschritte bei Naturschutzfonds, Radmobilität, Ausgleichsmaßnahmen, Verkehr

Die Gruppe um den NABU mit der Bürger-Union, der SPD und den Grünen bewerten die Treffen und die Ergebnisse, die erzielt worden sind, insgesamt als positiv. „Ohne die Beteiligung wäre weniger“, das wurde am Rande der Gespräche von BM Kieser bestätigt.

Die von der Gruppe benannten TOP Themen wurden zum Gegenstand eines intensiven Austausches. In einem anderthalbstündigen gespräch konnten weitere Fortschritte erzielt werden. Der Naturschutzfonds, ein Vorschlag der Gruppe liegt auf dem Tisch, die Ausgleichsmaßnahmen, das Radwegenetz und das Verkehrsgutachten. Thema war nochmals das kritisch gesehene Rückhaltebecken.
Mit den Planern des Baugesuchs, den verantwortlichen Vorsitzenden des Zweckverbandes und dessen Geschäftsführer saßen alle wichtigen Ansprechpartner am Tisch.

Naturschutzfonds

BM Kieser erklärte, dass Layher nicht bereit sei in den Naturschutzfonds zu investieren. Er hielt es für nötig, dass die Kommunen in Vorleistung gehen müssten und sieht diesen Fonds als interkommunale Aufgabe, der sich nicht allein aus Spenden finanzieren dürfe, sondern einen konkreten Mittelzufluss haben müsse.

Diese Sicht traf auf Zustimmung. In dem kurzen Austausch wurden keine generell unterschiedlichen Sichtweisen deutlich, da die Gruppe ebenfalls konkrete Mittelzuflüsse in den Fonds vorgeschlagen hat. Wir bedauern, dass Layher so klar die Beteiligung ablehnt, sehen aber auch zunächst die Kommunen in der Pflicht. Die Bürger-Union sieht aber gleichwohl eine Chance für eine Spendenbeteiligung Layhers, wenn die Kommunnen ihre Hausaufgaben machen. Für Layher kann dies durchaus eine Chance für das Marketing sein. Ein Engagement ließe sich wie ein grüner Faden in alle Kommunikations- und Marketing-Maßnahmen integrieren. Noch ist nicht aller Tage Abend. Die Komplexität des Themas konnte natürlich nicht abgearbeitet werden.

Zusagen:

BM Kieser versprach den Naturschutzfonds in die Tagesordnung des Verbandes aufzunehmen und die Gruppe zur Präsentation und Diskussion in die Verbandsversammlung einzuladen.
Sowohl BM Kieser als auch BM Heckmann können sich einen solchen Naturschutzfonds vorstellen.
BM Kieser sieht wie die Gruppe die administrative Kompetenz beim Verband, in dem alle betroffenen Kommunen vertreten sind.
https://www.stimme.de/heilbronn/nachrichten/west/lokales/Im-Zabergaeu-ist-ein-Naturschutzfonds-im-Gespraech;art140905,4289397

Ausgleichsmaßnahmen

Zaberrenaturierung in Langwiesen IV, v. Westen nach Osten ca. 1 km renaturiert
Fürtlesbach, in Nordrichtung in die Zaber fließend (ca. 600m renaturiert)

Diese Renaturierung war eines der Ziele, das durch die Beteiligung erzielt wurde.
Eine weitere Beteiligung erfolgt bei der konkreten Umsetzung des Pflanzplanes.
Nicht nur hierzu hat die Gruppe nochmals schriftliche Hinweise gegeben und Fragen an den Verband gerichtet.

Dass der Ausgleich direkt vor Ort geschaffen wird, ist ein wesentlicher Erfolg, weil das Ökopunktesystem durch Kauf von Ökopunkten durchaus einfachere und billigere Lösungen anbietet. Die Bürger-Union hatte bereits in einer Gemeinderatssitzung das Ökopunktehandeln als „modernen Ablasshandel“ gegeißelt.
Die Fortführung der Renaturierung bis zur Kreisstraße, von der Gruppe angesprochen, wird vom Vorsitzenden BM Kieser ebenfalls positiv gesehen. Der Zweckverband wird dieses Ziel weiterverfolgen, benötigt hierzu allerdings weiteren Flächenerwerb.

Ebenfalls positiv ist die Dachbegrünungsmaßnahme zu sehen. 5 Hektar extensive Dachbegrünung wird ein Habitat für gefährdete Insekten schaffen. Man kann das Vernichten von Ackerflächen beklagen, allerdings gibt es nirgendwo im Zabergäu eine solche große zusammenhängende Begrünungsmaßnahme, die den Insekten nutzt.
„Dachbegrünungsmaßnahmen müssen zum Standard werden.

Kritisch sehen wir weiterhin das Oberbodenmanage-ment, weil u.E. die Entwicklung von Humusaufbau bei diesen Maßnahmen ungesichert bleibt.
Extensiv bewirtschaftete Flächen werden hierdurch intensiverer bewirtschaftet. Zusätzlich bleibt die Bewertung der Böden und die Veränderiung der neu „befüllten“ Böden unter bodenökologischen Gesichtspunkten unbefriedigend. Hier versagt das Ökopunktesystem völlig.
Auch war die Böden so hoch gelagert, dass das Edaphon (Gesamtheit der in und auf dem Erdboden lebenden Kleinlebewesen) über den langen Lagerungszeitraum sicherlich stark gelitten hat. Die Lagerhöhen lagen deutlich über den festgesetzen Höhen, die im Vertrag zum sogenannten „Humusmanagement“ festgelegtworden sind..

Retentionsbecken

  1. Die Gruppe hält es weiterhin für nötig, das Retentions-becken nicht als Betonbecken, sondern als ökologisches Retentionsbecken auszubilden. Besonders die Lage im Bereich der Renaturierung fordert eine andere Bearbeitung des Themas. Es wurde nochmals auf die Retentionsbecken im Erftraum, auch auf Retentionsbecken in Paris verwiesen, die belastetes Wasser vorreinigen. Als Beispiel wurde auch das Retentionsbecken der BUGA aufgeführt. Gleichzeitig sind diese Becken ebenfalls gegenüber dem umgebenden Boden undurchlässig bezüglich des Eintrags von Schadstoffen abgedichtet. Dies hatte die Gruppe in der ersten Stellungnahme auch gegenüber Herrn Messmer von Messmer Consult so nicht dargestellt. In der zweiten Stellungnahme wurden diese Aspekte aufgenommen.
    Zusage:
    Herr Plieninger stellte dar, das sich der Vorhabenträger mit der Problematik nochmals auseinandersetzt und dies mit den zuständigen auch Genehmigungsbehörden weiterhin behandelt wird.

Radwegenetz

https://www.landkreis-heilbronn.de/neuauflage-mit-dem-gesamten-radwegenetz-fuer-den-landkreis-heilbronn.29787.htm

Wikipedia: Fahrrad Urheber: findus

Die Vorschläge der Gruppe waren immer mit dem Blick auf das Radwegegrundnetz und dessen Fortentwicklung zu einer Radmobilitätsachse gerichtet. Der Vorschlag zum Radwegenetz und dessen Führung wurde vom Verband abgelehnt. Andere Varianten werden weiterverfolgt. Die Argumente wie Versiegelung in der Aue, Überquerung an verkehrsreicher Straße, neue Überquerung des Fürtlesbaches konnten überzeugen, auch wenn die Lage attraktiver, zum Industriegebiet und zur Bahnstrecke geeigneter erschien.
Die Vorstellungen der Gruppe, dass die Radwegeverbin-dung in einem Radwegemobilitätskonzept eine wichtige Rolle spielen müsse, wurde im Gespräch allerdings positiv aufgenommen.

Radmobilität soll fortentwickelt werden

Folgende Punkte wurden diskutiertund positiv aufgenommen:

  1. Eine Radwegvariante soll Richtung Westen weiterverfolgt werden. Für deren Realisierung muss aber weiterer Flächenerwerb durchgeführt werden. Damit würden für den Radweg zwei der 90° Kurven wegfallen
  2. Die für den landwirtschaftlichen Verkehr notwendige Feldwegeplanung soll an den 90°-Kurven entsprechend aufgeweitet werden, damit kein gefährlicher Begegnungsverkehr zwischen Radfahrern und landwirtschaftlichem Verkehr entsteht.
  3. Auf der Strecke in Richtung Botenheim soll ebenfalls über die Kurvenbereiche nachgedacht werden.
  4. Die Förderung des Radverkehrs soll durch einen sinnvollen Zugang zu Radstellplätzen im Werk ermöglicht werden.
  5. Insgesamt soll der Verband sich Gedanken zur Radmobilität ins Industriegebiet hinein machen
  6. Über das Industriegebiet hinaus wird das Radwegekonzept weitergedacht
    – durch die Anbindung an die Stadt Brackenheim über den Radweg entlang der L1103
    – Am neuen Medizinischen Zentrum soll ein Kreisverkehr entstehen, hier wird der Radverkehr auf die Rewe-Seite gelenkt.
    – Die Gruppe empfahl eine Durchgängigkeit durch Brackenheim Richtung Meimsheim durch die Innenstadt zu entwickeln
  7. In Richtung Güglingen soll ein neuer Radweg vorbei an Lüssen geplant werden, so dass auch dieses Industrie- und Gewerbegebiet angebunden ist.
  8. Die sinnvolle Weiterführung im Zuge des Umgehungsstraßenbaus soll strukturiert werden
  9. Ausschilderung und Lenkung sollen deutlich verbessert werden
  10. Wenn die Bahn reaktiviert wird soll eine Radwegeverbindung parallel zur K2150 entstehen, der die Anbindung ans Industriegebiet fördert
  11. Die Anbindung Cleebronns wird ebenfalls als nötig formuliert.
  12. Am Bahnhof könnten Bycicle-sharing und Elektroladestationen entstehen, die eine schnelle Erreichbarkeit der Arbeitsplätze ermöglichen

Verkehrsgutachten

https://www.pgkoelz.de/

Kritik wurde geäußert, dass für das Verkehrsgutachten die zu reaktivierende Zabergäubahn keine Rolle gespielt hat.
Die Gruppe sieht verschiedene Industriegebiete entlang der Strecke gut angeschlossen, so auch das Industrie-gebiet Langwiesen. Die Gruppe macht im Gespräch deutlich, dass ihr Wunsch zu einer persönlichen Initiative des Vorsitzenden BM Kieser besteht , dem Landkreis die Bedeutung der Reaktivierung der Bahn für das Industrie-gebiet und darüber hinaus auch für andere Industrie- und Gewerbegebiete hervorzuheben, und zu erläutern.

Ergänzend wurd schriftlich mitgeteilt, dass die Gruppe es für nötig hält, im Bereich „Am Weihergraben“ Flächen vorzuhalten, auf denen  in weiterer Zukunft eine Verladung von Industrieprodukten auf die Bahn möglich wäre. Diese Option sollte man sich für die Zukunft nicht verbauen.

Die vom Verkehrsplaner Kölz dargestellte Planvariante 1 (Umgehung) wurde von der Gruppe abgelehnt
Die Ablehnung wurde mit folgenden Argumenten begründet:

  1. Das Tal zwischen Frauenzimmern und Güglingen ist in dem Mittleren Zabergäu ein noch relativ ungestörter Abschnitt.
  2. Eine Umgehung würde mit mindestens 4 Hektar Flächenverbrauch incl. der begleitenden Rad- und Feldwege entstehen, der eine weitere Durchschneidung der Talaue produzieren würde.
  3. Der Entlastung in Frauenzimmern vom Durchgangsverkehr würde eine Verlärmung der südlichen Siedlungsflächen durch die ortsnahe Führung entgegenstehen. Dies gälte auch für die anschließenden Wohngebiete in Güglingen
  4. Das Verhältnis von Entlastung und Belastung ergäbe insgesamt einen Nachteil für eine wesentlich größere Anzahl von Bürgerinnen und Bürgern.
  5. Auch für interkommunale Zukunftsüberlegungen, Stichwort Naturschutzfonds, ökologische bäuerliche Landwirtschaft, erlebbare Renaturierungsmaßnahmen, kann dieser Landschaftsteil eine wichtige Rolle spielen.

Umgehung ohne Realisierungschance

BM Heckmann und auch BM Kieser betonten, dass dieser Planfall 1 keine Realisierungschance hätte. BM Heckmann verwies darauf, dass er auch in Frauen-zimmern in Ortsteilgesprächen dargestellt habe, dass es für diese Umgehung auch in ferner Zukunft keine Realisierungschancen gäbe.

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