Die medizinische Versorgung ist schon mit Allgemeinärzten unterdurchschnittlich, das haben wir schon mehrfach belegt. Wir unterstützen aus diesem Grund den Medizinischen Ausschuss, der von der Neuen Liste beantragt wurde.
Die Bürger-Union war für die medizinische Versorgung schon immer aktiv.
Es gab und gibt Gespräche mit Ärzten, und bereits 2014/15 waren diese darauf ausgerichtet, die allgemeinärztliche Praxis in Güglingen zu halten. Das medizinische Zentrum in Brackenheim und ihre Investoren waren zu dieser Zeit auf intensiver Arztsuche , um es realisieren zu können.
Ein Ergebnis war die Einrichtung der Güglinger Gemeinschaftspraxis, die leider nicht von dauerhaftem Bestand war.
Unterstützt haben wir ein Programm zur Förderung der Arztansiedlung, die jeden neuen Arzt in Güglingen mit einem Zuschuss unterstützt.

Von einem durch Bürgermeister Dieterich beauftragten „Headhunter“, er sollte sich auch um Fachärzte bemühen, blieb rein gar nichts, außer sehr wahrscheinlich Spesen, über deren Höhe wir nichts wissen. Die KV und deren Einfluss auf die Ansiedlung war zum damaligen Zeitpunkt kein ausgeprägtes Thema.
Die aktuelle Situation ist unbefriedigend
Dr. Korn praktiziert aktuell nicht. Dadurch hat sich die medizinische Versorgung für die Einwohner nochmals verschlechtert.
Frau Dr. Hamann sucht seit langem, bisher erfolglos, einen zweiten Hausarzt.
Herr Dr. Karnetzky nimmt noch Patienten von Güglingen und Pfaffenhofen, so unsere Information aus erster Hand, die einen neuen Arzt suchen.
Aktivitäten der Bürger-Union
Bereits im November 2018 formulierten wir einen Antrag zu einem Medizinerdialog, der die Verbesserung der medizinischen Versorgung zum Ziel haben sollte. Dieser Dialog kam, aus welchen Gründen auch immer, nicht zustande.
Wir konnten im Frühjahr 2019 einen kompetenten Analysten (Arzt + Investor) gewinnen, um die Möglichkeiten für ein Ärztehaus auszuloten. Im Gespräch mit dem Bürgermeister wurde eine ca. zweimonatigen Analyse zugesagt. Das Ergebnis wurde BM Heckmann vorgelegt. Es war ernüchternd: Wir seien mehrere Jahre zu spät dran. Ein Ärztehaus sei, nach intensiver Prüfung, aus Sicht der Analysten nicht realisierbar.

- Die Notfallpraxis Brackenheim wurde monatelang mit falschen Öffnungszeiten auf der Homepage der kassenärztlichen Vereinigung und ebenfalls auf der Notfallapp dargestellt. Selbst die Wochenendzeiten waren falsch angegeben.
- Im Austausch mit dem Sozialministerium Herrn Michael Krier, wurde im mehrmaligen Mailaustausch, durch dessen Intervention, eine Korrektur, und die nahezu vollständige Angabe der Öffnungszeiten erreicht.
- Es fehlen weiterhin die Öffnungszeiten von 22.00 Uhr bis 7.00 Uhr.
- Auch ist durch die KV bisher kein Sitzdienst, d.h. dauerend anwesender Arzt während der Nachtzeit gewährleistet. Wir bleiben dran: In Künzelsau wird im Kreistag und der Kreistagsverwaltung das diskutiert, was wir für Brackenheim und damit für das ganze Zabergäu seit der Schließung des Krankenhauses fordern: „Eine ärztliche 24/7-Notfallversorgung mit Sitzdienst in Künzelsau soll neben KV-Notfallpraxis und Rettungsdienst an allen sieben Tagen der Woche rund um die Uhr für Versorgungssicherheit sorgen.“ ( https://www.stimme.de/hohenlohe/nachrichten/sonstiges/Noch-keine-Details-ueber-Notfallversorgung-in-Kuenzelsau;art140018,4248926?fbclid=IwAR3D5Y38WiZUtbDF-HTjntwn_gnLKEd_oSSw73FNI-s7Csb7mOm70a0LXzw )
- Gemeinsam mit den anderen Fraktionen waren wir noch Anfang desJahres aktiv, als die Notfallpraxis wieder auf der Kippe stand.
- Herr Thomas Maier, Leiter des Dezernat 5, u.a. zuständig für Gesundheit und das Thema der Notfallrettung, wird Anfang 2020 auf unseren Antrag hin in den Gemeinderat kommen und über die Notfallrettung berichten. BM Heckmann hat sich hierfür eingesetzt. Wir hatten kritisiert, dass die notwendigen kurzen Einsatzzeiten der Notfallrettung in nicht geringem Maße verfehlt werden. Wir bemängeln ebenfalls die Anzahl der Notärzte und Notarztwagen nach Schließung des Krankenhauses. Unser Begründung haben wir mehrmals öffentlich vorgetragen.
Unsere Vorstellungen für den „Medizinischen Ausschuss“
Die Ausrichtung muss vor allem von klaren Zielen und von strukturiertem Handeln geprägt sein.
- Ohne zusätzliche finanzielle Mittel wird sich in der medizinischen Versorgung der Stadt nur durch Glücksfälle etwas ändern lassen.
- Wir haben die Aufgabe mit der Arztpraxis Hamann zusammen die Suche nach einem Allgemeinarzt intensivieren.
- Mit Dr. Korn müssen wir ins Gespräch kommen, um seinen Arztsitz in Güglingen zu halten.
- Wir benötigen ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) für das wir uns stark machen, das im Mittleren und Oberen Zabergäu die medzinische Grundversorgung sichert und im besten Falle auch Möglichkeiten/Voraussetzungen für fachärztliche Versorgung schafft.
Herausforderung für die Kommunen ist, dieses MVZ zu betreiben. Ärzte, die v.a. weiblich sind, suchen Möglichkeiten, um als angestellte Ärztinnen auch in Teilzeit arbeiten zu können. Diese Voraussetzungen sind z.B. im Verwaltungsverband zu schaffen. Hierbei wird auch das finanzielle Engagement Güglingens gefragt sein. - Die KV ist nicht mehr zuständig: „2015 griff der Gesetzgeber mit dem Versorgungsstärkungsgesetz (GKV-VSG) erneut ein: Seitdem gelten Kommunen als regelhaft zulässige Träger von MVZ, gleichwertig zu Vertragsärzten, Kliniken und Dialyseträgern. Die Gründung eines kommunalen MVZ ist nun nicht mehr auf Ausnahmefälle beschränkt. Eine explizite Zustimmung durch die KVen ist ebenfalls nicht mehr nötig. Trotz dieser gesetzlichen Erleichterungen treten bundesweit bisher nur vereinzelt Kommunen als MVZ-Träger in Erscheinung.“ ( Info der Techniker Kasse)
- Wir müssen nicht nur aus diesem Grund dringend die gemeindlichen Finanzen aus einer Schieflage herausbringen. Das ist allerdings nur auf der Einnahmenseite zu leisten.