Zitierter Leserbrief in der Heilbronner Stimme vom 27.07.2019
Alles für den Gewinn
Peter Kochert,Pfaffenhofen
Mit Erstaunen habe ich zur
Kenntnis genommen, wie sich die Vertreter des Nabu Zabergäu von den
Statuten und Grundsätzen des Nabu entfernt haben. Vielfältige
Lebensräume, gute Luft, sauberes Wasser, gesunde Böden waren Bestandteil
der Nabu-Arbeit. Die Erde für kommende Generationen zu bewahren, so die
Aussage des Nabu. Doch auf das unsägliche Zerstören von 15 Hektar
bester Böden und Ackerland im Zabergäu fällt dem Nabu, den Grünen, der
SPD und der BU nur ein klägliches „Radweg und Mobilitätskonzept“ gegen
den Moloch Naturvernichtung ein.
Der betreffenden Firma ist das
vollkommen egal, wie in Zukunft die Menschen, Tiere, Pflanzen mit dem
Rest unserer Natur auskommen müssen. Für Gewinnmaximierung umgeht man
bestehende Naturschutzgesetze und schafft, wie in diesem Fall,
Tatsachen. Unterstützung bekommt die Firma auch noch von den Behörden,
da sieht man nicht so genau hin.
So werden die gesteckten
Klimaziele nie erreicht, die Natur für kommende Generationen
unwiederbringlich zerstört und die Vertreibung von gefährdeten Tieren
vorangetrieben. Ganz davon abgesehen, dass auch eine Kultur- und
Erholungslandschaft im Zabergäu verschwindet.
Rundumschlag, auf falsches Ziel fokussiert
Peter Kochert:
“ Mit Erstaunen habe ich zur Kenntnis genommen, wie sich die Vertreter des Nabu Zabergäu von den Statuten und Grundsätzen des Nabu entfernt haben. Vielfältige Lebensräume, gute Luft, sauberes Wasser, gesunde Böden waren Bestandteil der Nabu-Arbeit. Die Erde für kommende Generationen zu bewahren, so die Aussage des Nabu.“
Echtes Erstaunen?
Das Erstaunen nehmen wir Peter Kochert nicht ab. Für die Inszenierung des Leserbriefeinstiegs scheint es der geeignete Einstieg. Die „Aussagen“ bleiben gleichwohl falsch.
NABU, Grüne, SPD, Bürger-Union setzen sich für Natur und Landschaft ein. Bei der in Rede stehenden Layher-Ansiedlung betrifft dies sinnvolle Ausgleichsmaßnahmen, eine Reduktion bzw. Vermeidung negativer Einflüsse auf Menschen und Tiere, eine optimierte flächensparende Planung, und eine Aufweitung des Blickes über die Layher-Ansiedlung hinaus.
Absicherung von Vorwürfen mit emotionalen überhöhten Botschaften
„…nur ein klägliches „Radweg und Mobilitätskonzept“ gegen den Moloch Naturvernichtung. …“
Unsere Positionierung zum Thema Verkehr in Stichworten
– Zabergäubahn zur Reduktion das automobilen Verkehrs
– Radwegekonzept als Mobilitätsinitiative zur Reduktion von Autofahrten
Kritik am Radwegekonzept des Landkreises
– Mobilitätspartnerschaften
– Elektroladestationen für Fahrräder im Industriegebiet
– Keine weitere Umgehung wg. Flächenverbrauch und zusätzlicher Verlärmung
Unsere erste Stellungnahme: ein klägliches Ergebnis?
– Fünf Hektar extensive Dachbegrünung
Peter Berthold
Ornithologe und Verhaltensforscher. Berthold war von 1991 bis Januar 2005 Leiter der Vogelwarte Radolfzell, einer Zweigstelle des Max-Planck-Instituts für Ornithologie in Seewiesen. (Quelle Wikipedia)
„In einem monotonen Maisfeld ist wenig Platz für Tiere. Da bieten neue Gewerbegebiete mehr Nischen für Tiere, weil da zum Beispiel durch eine Dachbegrünung zusätzliche Biotope entstehen können“. (Quelle HSt.)
Im Zabergäu gibt es an keiner Stelle eine extensive Dachbegrünung solchen Ausmaßes, die für viele Insekten Habitate anbieten können.
Zumeist wurden Dachbegrünungsvorschriften über Dachneigungen umgangen, auch wenn die Begrünung viele Vorteile bietet.
Aktuell
In der letzten Gemeinderatssitzung in Güglingen hat die Bürger-Union weitere konkrete Dachbegrünungen in Gewerbegebieten angeregt, die von der Verwaltung an die Gewerbetreibenden weitergegeben werden.
Peter Kochert:
„… So werden die gesteckten Klimaziele nie erreicht, die Natur für kommende Generationen unwiederbringlich zerstört und die Vertreibung von gefährdeten Tieren vorangetrieben. … „
Gewagte Aussage:
In Langwiesen wird Intensivlandwirtschaftsfläche überbaut, s.o. z.B. Getreide-, Maisanbau. Im Zabergäu sind das klassische Anbaupflanzen konventionell wirtschaftender Betriebe. (s.o. Peter Bertold)
11 Hektar sind 0,000869% der Fläche des Zabergäus und ca. 0,0013% der landwirtschaftlichen Fläche!
Peter Kochert:
„Ganz davon abgesehen, dass auch eine Kultur- und Erholungslandschaft im Zabergäu verschwindet.“
Unsere erste Stellungnahme ein klägliches Ergebnis?
Auf 1,8 Kilometer Länge werden Zaber und Fürtlesbach bis zum FFH Gebiet Brackenheims renaturiert (Forderung 1. Stellungnahme). Das ist mehr Erholungslandschaft als es 20 Hektar Getreide- oder Maisfelder bieten, weil man sie zu Fuß direkt durchlaufen und erfahren kann. Und sie bieten den Vögeln und Insekten bessere Habitate als zuvor. Für die Insekten gibt es zusätzlich auf den geschilderten fünf Hektar extensiver Dachbegrünung eine geeignete Flora.
Durch die Gruppe wurden weitere Maßnahmen vorgeschlagen (2. Stellungnahme.)
https://buergeruniongueglingen.com/2019/07/17/layherplanung-warten-auf-den-versprochenen-dritten-besprechungstermin-mit-dem-zweckverband-wirtschaftsforderung-zabergau/?fbclid=IwAR1-uQmxi1ZQV6KXkxS_NjDiVH5eNDEpTQU7euwfjX6PqChvjMWmdqF0mms

Peter Kochert:
„Der betreffenden Firma ist das vollkommen egal, wie in Zukunft die Menschen, Tiere, Pflanzen mit dem Rest unserer Natur auskommen müssen. Für Gewinnmaximierung umgeht man bestehende Naturschutzgesetze und schafft, wie in diesem Fall, Tatsachen.“
Zutreffende Aussage?
Das ist eine Hypothese. Wir haben zumindest in den Besprechungen mit dem Verband erlebt, dass unser Sicht auf Mensch und Natur gehört wurde. Viele Vorschläge werden umgesetzt. Als Gesprächspartner wurden wir ernst genommen. Natürlich ist der Flächenverbrauch eine Realität. Die Dimension des Verbrauchs ist, weil es eine einzige Maßnahme ist, besonders bemerkbar. Tatsächlich werden jedes Jahr Flächenverbräuche im Zabergäu realisiert, und es geht auch tatsächlich darum, dies Verbräuche drastisch zu reduzieren. Dafür sind wir in den Gemeinderäten verantwortlich. Dort wird mit Mehrheiten entschieden. Das ist eine herausfordernde Aufgabe. Layher dabei zum bösen Buben zu stempeln, die das Zabergäu zerstören, ist das mutig oder heftige Unterstellung?
Der geneigte Leser möge das selbst entscheiden.
Unterstellungen?
Wir haben uns entschieden, ohne Unterstellungen zu arbeiten, und mit kritisch konstruktiven gut vorbereiteten Stellungnahmen im Gespräch mit dem Verband zu bleiben. Die Bürger-Union bleibt auch optimistisch darin, mit Layher noch direkt ins Gespräch zu kommen.
Wir haben vieles angestoßen manches erreicht. Wir halten es für nötig, über die Layher-Ansiedlung hinaus unsere Ziele weiterzuverfolgen, dafür benötigen wir viele Partner. Deshalb schlägt die Gruppe mit einer weiteren zentralen Forderung die Einrichtung eines Naturschutzfonds vor.
Wir wollen überzeugen, und dazu benötigen wir die Plattform der Gespräche