Bürger-Union in der Gemeinderatssitzung in Güglingen mehrheitlich für die Layher-Ansiedlung,

BU mit dem Blick auf kritische Stimmen
Dr. Wilhelm Stark (BU) mit eigener Kritik und Ablehnung, während die BU ihre mehrheitliche Zustimmung begründete. Ein Punkt von Wichtigkeit für Frauenzimmern ist die Forderung Wilhelm Starks zur Förderung von Schallschutzfenster in Frauenzimmerns Brackenheimer Straße und entlang der Kreisstraße Richtung Cleebronn. Dies ist allerdings auch unabhängig von der Realisierung des Betriebes eine sinnvolle Überlegung.
Mit den Bürgermeistern und den Planern gab es unter Beteiligung der Bürger-Union seit November 2018 bis heute zwei intensive Sitzungen, in dem die Planungsstände mit den Empfehlungen der Gruppe abgeglichen wurden.Eine dritte Sitzung ist bereits versprochen, in der es mit Priorität um die Details der Ausgleichsmaßnahmen gehen soll.
Umfangreiche Unterlagen im Netz:https://www.gueglingen.de/ris?action=show_sitzung&sitzung_id=183
ca. 500 Seiten!
Die Bürger-Union respektiert die ablehnende Haltung einer großen Anzahl einsprechender Bürgerinnen und Bürger (30 Privatpersonen) Es gibt nachvollziehbare Begründungen. Die kritischen Stimmen stehen stellvertretend für die Bürgerschaft, die sich nicht geäußert hat. aber die Ansiedlung ebenfalls skeptisch betrachten
Hier in absoluter Kürze 🤔😃 die Position der Bürger-Union (BU):Die BU kann sowohl Pro- als auch Contra-Argumente nachvollziehenDie Realisierung der Ansiedlung war zu keiner Zeit politisch in Gefahr, deshalb beteiligte sich die BU am Planungsprozess von Anfang an.Dazu schloss sie mit dem „Träger öffentlicher Belange“, dem NABU, den Grünen des Zabergäus, der SPD Brackenheim und Oberes Zabergäu zu einer Gruppe zusammen, die Empfehlungen für die Realisierung in der Planungsphase forderte.
Geänderte Standortlage spart Verkehrsflächen und belässt die Ansiedlung im Abschnitt IV des „Gemeinsamen Industriegebietes Langwiesen“
Die BU begrüßt auch die veränderte Lage des Vorhabens, das von der Gruppe vorgeschlagen wurde, weil das Vorhaben im Verbandsgebiet bleibt, geringere Flächen für die Verkehrsanlagen benötigt werden und dadurch auch Verkehrsströme aus Frauenzimmern herausgehalten werden können.
Beteiligung brachte Ergebnisse.
Erstmals im Zabergäu in der frühen Planungsphase in den Prozess eingebunden
Dass dieser Weg richtig war zeigte sich gestern in der gegenüber der Ausgangslage deutlich veränderten Planung. Wesentliche Punkte der Gruppenempfehlungen werden 1:1 umsetzt.
Drei Gesichtspunkte seien hier verkürzt genannt:
1.Produktionsflächen
2. Ausgleichsflächen
3. Mobilität
Erreicht wurde:
1. Produktionsflächen
– Parkhaus statt Parken auf freier Fläche
– Wareneingang und Warenausgang „inhouse“–> deutlich höhere Lagerung (12m) führt zu Reduktion des Flächenbedarfs–> Lärmreduktion, nachts bis zum Irrelevanz-Kriterium (Lärmschutzgutachten); bedeutet in 40 m Abstand –> Dadurch Zurückrücken von der Hochwasserlinie HQ 100 im Norden.
Nicht erreicht:
– Flächenreduktion auf unter 10 ha. Die Produktionsflächen einschließlich der Fahrwege bleiben mit 11,23 Hektar hoch, allerdings ging die ursprüngliche Planung von 250 Arbeitsplätzen, die aktuelle Planung von 388 Arbeitsplätzen aus. Dazu kommen auf dieser Fläche Büro-, Personalräume incl. aller Sanitäranlagen.Unter Berücksichtigung dieser Faktoren Zunahme der Arbeitsplätze 55,2%, Zunahme des Flächenverbrauchs (Gruppenforderung: unter 10 ha) 17,9% hat sich der Einsatz für Optimierungen in der Produktion dennoch gelohnt.
Dieses Ergebnis wurde durch den zusätzlichen Einsatz eines Fabrikplaners erzielt.
Auszug aus dem Protokoll, das von der Gruppe jeweils dem Vorsitzenden des Verbandes, BM Kieser zugeleitet wurde: …“Auf den besonders sparsamen Umgang mit der Fläche weist sie (die Gruppe, der Verf.) nochmals hin. „……“In der Diskussion wurde nochmals deutlich gemacht, dass es um Flächenoptimierung geht, die zusätzlich durch einen Höhenzuwachs (Lager,d.Verf.) gewonnen werden könnten.“… „Wichtig“ (war der Gruppe) „ein substanzielles Ergebnis, bei der die Bürgerinnen und Bürger den Wert dieses Einlassens erkennen können, der in der Landschaft sichtbar wird und zeigt, dass neben dem Unternehmensinteresse auch dem Interesse der Landschaft und der in ihr wohnenden Bürger Raum gegeben wurde, und der Naturschutz eine bemerkbare Wertigkeit erfahren habe.Es kann den Kommunen auch nicht nur um Gewerbesteuerinteressen gehen. Sie müssen auch den Ausgleich, unter Berücksichtigung der international diskutierten Aufgaben des Klimaschutzes und Naturschutzes, anstreben, dem im Zabergäu bisher nicht die gebührende Beachtung zukam.“
Nicht erreicht ökologischer Bodenretentionsfilter, der besser als ein reines Rückhaltebecken wäre. Problematisch wäre dann möglicherweise, dass hierfür für dasselbe Stauvolumen ein größere Fläche nötig wäre. Das ist allerdings nicht im Detail ausdiskutiert, zumindest zeigt sich das nach der Recherche, die nach unserer zweiten Besprechungsrunde erfolgte.
2. Ausgleichsflächen

– 5000 m2 begrünte Dachflächen mit hoher ökologischer Wertigkeit für Insekten (Trockenstandorte in einer solchen Ausdehnung gibt es im gesamten Zabergäu nicht.
Die Bürger-Union wies auch nochmals darauf hin, dass die Räte in der Vergangenheit in dieser Begrünungsfrage mehrheitlich versagt haben. Und mahnt an, die Begrünungen bei zukünftigen Baumaßnahmen auch in den Kommunen durch zusätzliche Beratung zu intensivieren.
– Renaturierung der Zaber (ca. 1.1km) und des Fürtlesbaches (600m)
– Forderung eines bestenfalls 15 m Abstandes des Fürtlesbaches zum Betriebsgelände wird durch die Renaturierung des Fürtlesbaches eingehalten.- Forderung des Ausgleiches vor Ort wird berücksichtigt- Vorschläge für weitere Maßnahmen sind noch nicht berücksichtigt, die BU hat BM Heckmann einen Vorschlag zur Erweiterung der Zaberrenaturierung in Güglingen bis EDEKA vorgelegt.
– Private Grünflächen 2,4 Hektar: Einbindung in Renaturierung mit Pflanzzwang und Sicherung in einem öffentlich – rechtlichen Vertrag.- Eingrünung des Betriebsgeländes auf der Westseite- In einer 3. Sitzung soll die gruppe in die detaillierte Ausgleichsplanung einbezogen werden.
Bisher nicht erreicht: Naturschutzfonds Hier liegt der Ball im Feld der Gruppe, die einen Vorschlag machen soll.
– Kritisch und ablehnend gesehen wird von der BU und der Gruppe das Oberbodenmanagement. Sie befindet sich hierin im Gleichklang mit Einwendern und allen Naturschutzverbänden, die diese Möglichkeit zum Ausgleich grundsätzlich und begründet ablehnen.
3. Mobilität
– Logistik: Eine geforderte digitale Steuerung des LKW-Verkehrs scheint aufgegriffen worden zu sein. Die LKWs sollen gesteuert dem Werk zugeleitet werden. Wir werden bei weiteren Gesprächen auf Möglichkeiten der Rückraum-Parkung und zusätzlich der Planung von Sanitäreinrichtungen dringen. Dabei bieten sich Flächen, die Layher bisher als Puffer-Lagerfläche nutzt, an. Sanitäranlagen sind allerdings nicht nur für „Layher-LKWs“ nötig.
Durch die Veränderung der Lage des Produktionswerkes wird die Straßeninfrastruktur des Industriegebietes genutzt. Dadurch werden geringere zusätzliche Flächen für die Erschließung benötigt, die in der ersten Planung angefallen wären.
– Das geforderte Verkehrsgutachten liegt vor.
Erkenntnis: Sofort nötig ist ein Kreisverkehr an der Einmündung Landesstraße/Am Weihergraben zwischen Frauenzimmern und Brackenheim. –> Entlastung Ortsmitte FrauenzimmernNotwendig Kreisel in der Ortsmitte in Frauenzimmern (Grunderwerb nötig)–> Entschärfung des Kreuzungspunktes, Verbesserung des VerkehrsflussesAn beiden Stellen ist die Leistungsfähigkeit bereits jetzt häufig überschrittenGutachten: …der Schluss kann gezogen werden, dass im Falle eines baulichen Eingriffes ein Kreisverkehr aus bauliche Sicht zu präferieren ist“ (gegenüber anderen Lösungen vorzuziehen ist)Schlussfolgerungen Verkehrsgutachten:Bei den Untersuchungen hat sich gezeigt (auch Prognose 2035), „dass sich die Verkehrszunahme durch das geplante Werk im Rahmen der Gesamtprognose eher von untergeordneter Bedeutung ist.“
Aktueller Anteil LKW-Verkehr am Gesamtverkehr (14411 Kfz/24h); Ortseingang Frauenzimmern/Stockheimer Steige, (LKWs mit u. ohne Anhänger, Busse, Lieferwagen (>2,8t zGG): 10,5%Verkehrspitzen zwischen 6.45 – 7.30 Uhr; 16.45 – 17.45 Uhr.
Bürger-Union in der Sitzung:
-Die im Planfall 1 empfohlene Umgehung ist nicht realistisch, weil sie im Land weder im vordringlichen Bedarf steht noch berücksichtigt ist, und durch die Verkehrsführung mehr Belastung als Entlastung erfolgen würde.
– BU-Kritik,
weil die Zabergäubahn in dem Szenario nicht berücksichtigt ist. Auf die Bedeutung der Zabergäubahn weist der Reginalverband in seiner Stellungnahme hin!
– BU-Kritik,
weil die Einarbeitung eines Fahrradmobilitätskonzeptes unberücksichtigt bleibt.
– Insgesamt fehlt es an Überlegungen zu einem integrierten Mobilitätskonzept
Die Gruppe wird dem Verband in einer weiteren Sitzung einen Vorschlag zu einem Naturschutzfonds machen. Dies wird sicher noch einmal ein langer Weg werden, zumindest ist das die Einschätzung. Dieser Fonds würde aber dem gesamten Zabergäu nutzen. Hierzu hoffen wir, weitere Unterstützer zu bekommen.